Auto – Blog · eVB-Landingpage · Veröffentlichungsdatum: 09.12.2025 · Deutschland

Kfz-Versicherung in Deutschland einfach erklärt – und was ein eVB-Code ist

Die Kfz-Versicherung gehört in Deutschland zum Alltag jedes Autofahrers. Ohne gültige Police ist weder die Zulassung eines Fahrzeugs noch die Ausgabe von Kennzeichen möglich. Viele denken, der Beitrag sei eine Frage von „Glück“ oder „Pech“. In Wirklichkeit stützen sich Versicherungen auf Zahlen und Risikomodelle – nicht auf Zufall. Sie sammeln und analysieren tausende Datenpunkte, um das Risiko zu berechnen und daraus den individuellen Tarif für jede Fahrerin und jeden Fahrer abzuleiten.

Für Menschen, die neu in Deutschland sind oder ihr erstes Auto anmelden möchten, wirken die Regeln oft kompliziert. In diesem Artikel erklären wir verständlich die Kfz-Haftpflicht, die Zusatzbausteine Teilkasko und Vollkasko, den eVB-Code für die Zulassungsstelle – und zeigen, wie Sie über einen Online-Vergleich passende Tarife finden und unnötige Kosten vermeiden.

Kfz-Versicherung in Deutschland eVB-Code für Zulassung Kfz-Haftpflicht / Kasko
eVB-Code und Kfz-Versicherung für die Fahrzeugzulassung in Deutschland
Ohne gültige Kfz-Haftpflichtversicherung und eVB-Code wird in Deutschland kein Fahrzeug zugelassen.

Arten der Kfz-Versicherung in Deutschland

In Deutschland gibt es mehrere zentrale Bausteine der Kfz-Versicherung. Grundsätzlich gilt: Je mehr Risiken Sie absichern, desto höher fällt der Beitrag aus. Ohne den Pflichtbaustein Kfz-Haftpflichtversicherung ist jedoch keine Zulassung möglich.

📌 Kfz-Haftpflichtversicherung (Pflicht)

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Sie übernimmt Schäden, die Sie anderen im Straßenverkehr zufügen – an Fahrzeugen, Gebäuden oder Personen. Die Haftpflicht schützt also die Geschädigten, nicht Ihr eigenes Auto. Ohne gültige Haftpflichtpolice erhalten Sie weder Kennzeichen noch eine Zulassung.

📌 Teilkaskoversicherung

Die Teilkaskoversicherung ist ein freiwilliger Zusatzbaustein. Sie deckt Schäden am eigenen Fahrzeug ab, die nicht durch einen selbst verschuldeten Unfall mit einem anderen Verkehrsteilnehmer entstehen. Typische Beispiele sind:

  • Sturm, Hagel, Überschwemmung und andere Elementarschäden,
  • Brand oder Explosion,
  • Glasbruch, z.B. Steinschlag in der Windschutzscheibe,
  • Wildunfälle (je nach Tarif),
  • Diebstahl oder Einbruch ins Fahrzeug.

Reine Verschleißschäden oder Unfallkosten bei einem selbst verschuldeten Crash sind in der Teilkasko nicht abgedeckt.

📌 Vollkaskoversicherung

Die Vollkaskoversicherung umfasst alle Leistungen der Teilkasko und zusätzlich:

  • Schäden am eigenen Fahrzeug nach selbst verschuldeten Unfällen,
  • mutwillige Beschädigung (Vandalismus).

Für Neuwagen, hochwertige Fahrzeuge oder finanzierten Autokauf (Kredit/Leasing) wird Vollkasko häufig empfohlen oder sogar verlangt.

Wichtig: Eine Kasko (Teil- oder Vollkasko) kann immer nur aufbauend auf einer bestehenden Kfz-Haftpflicht abgeschlossen werden. In der Praxis gibt es daher drei typische Kombinationen:

  • nur Kfz-Haftpflicht,
  • Kfz-Haftpflicht + Teilkasko,
  • Kfz-Haftpflicht + Vollkasko.

Welche Variante sinnvoll ist, hängt vom Fahrzeugwert, Alter des Autos und dem eigenen Budget ab. Für ältere Fahrzeuge genügt oft die Haftpflicht, bei neuen oder teuren Autos lohnt sich in vielen Fällen eine Kaskoabsicherung.

Was ist ein eVB-Code und wofür wird er benötigt?

Der eVB-Code (elektronische Versicherungsbestätigung) ist der digitale Nachweis gegenüber der Zulassungsstelle, dass für das Fahrzeug eine gültige Kfz-Haftpflichtversicherung besteht. Den Code erhalten Sie von Ihrer Versicherung, sobald Sie eine Police beantragt haben – mindestens in Form der Pflichtversicherung.

Die eVB wird vom Versicherer elektronisch an eine zentrale Datenbank gemeldet. In der Kfz-Zulassungsstelle geben Sie dann lediglich den Code an, gemeinsam mit den übrigen Unterlagen (Fahrzeugschein, Ausweis usw.). Nach erfolgreicher Zulassung beginnt der Versicherungsschutz in der Regel mit dem Tag der Eintragung (oder zu einem im Vertrag definierten späteren Termin).

Ein eVB-Code ist in der Regel einige Wochen bis etwa 90 Tage gültig. Wird das Fahrzeug in dieser Zeit nicht angemeldet, verfällt der Code – dann benötigen Sie eine neue eVB von Ihrer Versicherung. Das ist zwar unkompliziert, sollte aber bei der Terminplanung mit der Zulassungsstelle bedacht werden.

Am einfachsten ist es, wenn Sie den eVB-Code dann beantragen, wenn Sie das gewünschte Fahrzeug bereits ausgewählt haben (siehe auch unseren Beitrag „Wie man ein Auto in Deutschland kauft – Schritt-für-Schritt-Anleitung“) und ungefähr wissen, wann Sie zur Zulassungsstelle gehen.

Merksatz: Ohne gültigen eVB-Code gibt es weder feste noch Kurzzeit- oder Exportkennzeichen. Zuerst wählen Sie einen passenden Kfz-Versicherungstarif, erhalten dann den eVB-Code – und erst danach erledigen Sie die Zulassung in der Kfz-Zulassungsstelle.

Welche Faktoren bestimmen den Beitrag?

Die Prämie einer Kfz-Versicherung wird für jede Fahrerin und jeden Fahrer individuell berechnet. Versicherer nutzen dazu umfangreiche Statistiken und berücksichtigen zahlreiche Kriterien:

  • ✔️ Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) – je länger Sie unfallfrei fahren, desto höher der Rabatt. Ein Schaden kann die SF-Klasse zurücksetzen und den Beitrag erhöhen.
  • ✔️ Alter und Fahrpraxis – Fahranfänger und sehr junge Fahrer zahlen meistens deutlich mehr als erfahrene Fahrerinnen und Fahrer mittleren Alters.
  • ✔️ Regionalklasse – in Großstädten mit dichterem Verkehr, höherer Diebstahlquote und mehr Unfällen liegen die Beiträge typischerweise höher als in ländlichen Regionen.
  • ✔️ Fahrzeugtyp & Typklasse – Motorleistung, Fahrzeugklasse, statistische Schadenhäufigkeit und Reparaturkosten fließen in die Typklasse ein und beeinflussen den Beitrag.
  • ✔️ Jährliche Fahrleistung – wer viel unterwegs ist, hat ein höheres Unfallrisiko. Die geschätzten Kilometer pro Jahr sind daher ein wichtiger Faktor.
  • ✔️ Nutzungsart – rein privat genutzte Fahrzeuge können anders eingestuft werden als Dienstwagen oder Autos mit überwiegender geschäftlicher Nutzung.
  • ✔️ Selbstbeteiligung & Leistungsumfang – höhere Selbstbeteiligungen im Kasko-Bereich senken den Beitrag. Zusätzliche Leistungen wie Schutzbrief, Mietwagen oder erweiterter Glasschutz erhöhen ihn.
  • ✔️ Zahlweise & Rabatte – bei jährlicher Zahlweise, mehreren Fahrzeugen oder bestimmten Berufsgruppen gewähren viele Versicherer Nachlässe.

Die Tarifmodelle der Versicherer werden regelmäßig angepasst und basieren auf aktuellen Schadenstatistiken. Deshalb lohnt sich von Zeit zu Zeit ein Vergleich, auch wenn Sie bereits seit Jahren bei einer Gesellschaft versichert sind.

Besonders interessant: Wer seine Beiträge jährlich statt monatlich zahlt, profitiert oft von einem zusätzlichen Rabatt. Und nach dem ersten Versicherungsjahr kann es sich lohnen zu prüfen, ob ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter möglich ist, ohne die SF-Klasse zu verlieren.

Warum zahlen andere oft weniger für die gleiche Kfz-Versicherung?

Vielleicht haben Sie es schon erlebt: Der Nachbar fährt ein ähnliches Auto, aber zahlt deutlich weniger Beitrag. In den seltensten Fällen ist das „reines Glück“ – meistens unterscheiden sich die Rahmenbedingungen.

Typische Beispiele:

  • 👓 Andere Regionalklasse. Wer im Zentrum einer Großstadt wohnt, zahlt oft mehr als jemand im Umland, obwohl Fahrzeug und Fahrprofil ähnlich sind.
  • 👓 Unterschiedliche Selbstbeteiligung und Optionen. Eine höhere Selbstbeteiligung in der Kasko oder der Verzicht auf bestimmte Zusatzleistungen kann den Beitrag deutlich senken.
  • 👓 Abweichende Schadenfreiheitsklasse. Wer seit vielen Jahren unfallfrei fährt, hat eine bessere SF-Klasse und profitiert von deutlich günstigeren Tarifen.
  • 👓 Verschiedene Versicherer und Aktionen. Versicherungen bewerten Risiken unterschiedlich. Ein Anbieter kann in einem bestimmten Jahr sehr attraktiv sein, während ein anderer seine Beiträge gerade anzieht.

Für einen fairen Vergleich sollten Sie daher immer dieselben Parameter gegenüberstellen: gleiches Fahrzeug, gleiche Laufleistung, gleiche Selbstbeteiligung, gleiche Deckungssummen. Erst dann zeigt sich, welcher Tarif wirklich günstiger ist.

Kfz-Versicherung online vergleichen

Viele Menschen schließen ihre Kfz-Versicherung noch immer im ersten Büro ab, das sie finden. Dort werden Daten aufgenommen, ein Tarif angeboten – und direkt am Schreibtisch unterschrieben. Nach einem freundlichen Gespräch fällt es schwer, „nein“ zu sagen und noch weitere Angebote einzuholen.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist es jedoch sinnvoller, mehrere Tarife zu vergleichen. Der einfachste Weg führt über ein Online-Vergleichsportal. Sie geben Ihre Daten einmal ein und erhalten in wenigen Sekunden Angebote mehrerer Versicherer auf einen Blick.

In der Praxis sieht das so aus:

  • Sie geben einmalig Ihre Fahrzeug- und Personendaten ein,
  • das Vergleichsportal holt Angebote mehrerer Versicherer ein,
  • Sie sehen auf einer Seite Preise und Leistungsumfang,
  • Sie wählen den für Sie passenden Tarif und können – wenn gewünscht – direkt online abschließen.

Oft erhalten Sie den eVB-Code unmittelbar nach dem Online-Abschluss per E-Mail oder SMS. So können Sie mit den Unterlagen direkt zur Zulassungsstelle gehen, wenn das Fahrzeug bereit steht.

Tipps zum Senken des Beitrags

Auch wenn sich nicht alle Einflussfaktoren steuern lassen, können Sie mit ein paar bewussten Entscheidungen Ihre Kfz-Versicherung günstiger gestalten:

  • Höhere Selbstbeteiligung. Wer im Kasko-Bereich eine höhere Selbstbeteiligung (z.B. 300 € oder 500 € statt 150 €) wählt, zahlt meist deutlich weniger Beitrag. Im Schadenfall tragen Sie dann diesen Betrag selbst, der Rest wird von der Versicherung übernommen – das sollte in die persönliche Planung einbezogen werden.
  • Jährliche Zahlweise. Viele Versicherer geben Rabatt, wenn der Beitrag jährlich statt monatlich oder vierteljährlich gezahlt wird.
  • Unfallfrei fahren. Jeder selbst verschuldete Schaden kann Ihre SF-Klasse verschlechtern. Vorausschauendes und defensives Fahren zahlt sich langfristig in Form niedrigerer Beiträge aus.
  • Sicherheitstechnik im Fahrzeug. Alarmanlage, Wegfahrsperre oder GPS-Tracker können – je nach Tarif – positiv berücksichtigt werden, insbesondere bei hochwertigen Fahrzeugen.
  • Fahrsicherheitstrainings. Bestimmte Fahrtrainings oder Programme für ältere Fahrerinnen und Fahrer werden von manchen Versicherern honoriert.
  • Mehrere Fahrzeuge bündeln. Wenn in der Familie mehrere Fahrzeuge versichert werden, kann ein gemeinsamer Tarif bei einem Anbieter oft günstiger sein.
  • Regelmäßiger Tarifvergleich. Bleiben Sie nicht „für immer“ in einem Vertrag. Alle 1–2 Jahre lohnt es sich, den Markt zu prüfen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

Wer diese Punkte berücksichtigt, kann häufig sparen, ohne den notwendigen Versicherungsschutz bei Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko zu vernachlässigen.

Wichtig / Disclaimer

Wir sind keine Versicherungsvertreter oder -makler und verkaufen selbst keine Versicherungsverträge. Dieser Beitrag dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersten Orientierung. Trotz sorgfältiger Recherche können Angaben unvollständig oder veraltet sein. Treffen Sie Entscheidungen rund um Ihre Kfz-Versicherung immer auf Basis der Informationen der jeweiligen Versicherungsunternehmen oder einer individuellen Beratung durch Fachleute.

Für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung dieser Informationen ergeben, übernehmen wir keine Haftung. Etwaige Versicherungsverträge schließen Sie direkt mit Versicherern oder Vermittlern auf eigenes Risiko. Partner-Links (*) führen zu externen Angeboten, für deren Inhalte wir nicht verantwortlich sind.

FAQ – Häufige Fragen zu eVB und Kfz-Versicherung

Wird ein eVB-Code auch für Kurzzeit- und Exportkennzeichen benötigt?

Ja. Auch für Kurzzeitkennzeichen und Ausfuhrkennzeichen ist eine entsprechende Versicherung erforderlich. Die Bestätigung erfolgt ebenfalls über einen eVB-Code, der für den jeweils vereinbarten Zeitraum gilt.

Kann ich eine Kfz-Versicherung und die eVB im Voraus abschließen, bevor ich das Auto kaufe?

In vielen Fällen lässt sich eine eVB bereits vorher beantragen, meist auf Basis bestimmter Fahrzeugdaten und Nutzungsangaben. Praktisch ist es jedoch, wenn das konkrete Fahrzeug feststeht und Sie die Versicherung gezielt hierfür abschließen – so vermeiden Sie unnötige Änderungen oder doppelte Arbeit.

Kann ich die Versicherung wechseln und meine Schadenfreiheitsklasse mitnehmen?

Ja. Beim Wechsel zu einem anderen Anbieter kann Ihre Schadenfreiheitsklasse in der Regel übernommen werden. Die neue Versicherung holt dazu die entsprechenden Daten beim bisherigen Versicherer ein.

Worin unterscheiden sich Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko im Alltag?

Die Haftpflicht schützt Geschädigte und übernimmt deren Schaden, wenn Sie einen Unfall verursachen. Teilkasko und Vollkasko schützen Ihr eigenes Fahrzeug: die Teilkasko vor allem bei Diebstahl, Glasbruch, Unwetter und Wild, die Vollkasko zusätzlich bei selbst verschuldeten Unfällen und Vandalismus.

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