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GPS-Jammer & Störsender: Wie Täter Signale blockieren – Erkennen & Gegenmaßnahmen.

· Berlin/Brandenburg

Spektrumanalyse zur Erkennung von GPS‑Jammern
Störsender verraten sich durch charakteristische Spektralspitzen und breitbandiges Rauschen.

Während Abhörwanzen heimlich Daten senden, gibt es auch das Gegenteil: Störsender (Jammer), die Übertragung verhindern. Solche Geräte überlagern Funkfrequenzen mit Störsignalen und können z.B. GPS-Ortung oder Handyempfang blockieren. Wer setzt so etwas ein? Leider zunehmend Kriminelle – etwa Autodiebe, die den Diebstahl-Tracker ausschalten wollen. Hier erfahren Sie, wie GPS-Jammer funktionieren, woran man ihren Einsatz erkennt und welche Gegenmaßnahmen es gibt.

Jammer im Einsatz: Was machen Störsender genau?

Ein GPS-Jammer strahlt auf der gleichen Frequenz wie GPS-Satellitensignale (ca. 1575 MHz) starkes Rauschen aus. Das legitime Signal wird dadurch "übertönt" und die Empfänger (z.B. GPS-Tracker oder Navigationsgeräte) bekommen keine verwertbaren Daten mehr. Da GPS-Satelliten aus ~20.000 km Höhe nur sehr schwach senden, genügt schon ein winziger Störsender: Ein illegal im Internet erhältliches Gerät für unter 100 Euro kann in einem Umkreis von etwa 5 bis 15 Metern alle GPS-Empfänger lahmlegen.

Häufig haben diese Jammer mehrere Antennen und blockieren zugleich GSM/LTE-Mobilfunk, WLAN/Bluetooth oder Funk-Fernbedienungen. Das erklärt, warum Täter sie vielseitig einsetzen:

  • Autodiebstahl: Professionelle Diebesbanden nutzen Störsender, um die GPS-Tracker von Luxusautos zu sabotieren. Während das gestohlene Fahrzeug weggebracht wird, kann kein Ortungssystem mehr seine Position melden. Oft werden auch elektronische Wegfahrsperren oder Alarmsysteme gleich mit blockiert.
  • Auto-Aufbruch & Schlüssel-Trick: Manche Diebe stören gezielt das Funksignal Ihrer Fernbedienung, wenn Sie Ihr Auto abschließen wollen. Sie denken, das Auto ist verriegelt – doch in Wahrheit kam das Signal nie an, und der Täter kann in Ruhe Wertgegenstände aus dem offenen Wagen stehlen
  • Warendiebstahl & Sabotage: Störsender kommen auch bei Einbrüchen zum Einsatz, um Alarmanlagen lahmzulegen, oder bei Ladendiebstählen, um Funk-Diebstahlsicherungen zu sabotieren. Sogar Drohnen-Abwehr basiert bisweilen auf Jammern, indem das Steuerungssignal überdröhnt wird.
  • Sonstige Fälle: In seltenen Fällen setzen Personen Jammer aus fragwürdigen Motiven ein, z.B. um im Umfeld für "Ruhe" zu sorgen (Handy-Störsender in der Bahn etc.). Das ist absolut illegal und kann massiv stören (z.B. könnten Notrufe unterbunden werden).

🔎 Symptome: Navi verliert Fix, Tracker zeigt „kein Signal“, Mobilfunk bricht lokal ab, WLAN/Bluetooth spinnt in unmittelbarer Nähe.

Rechtliche Lage: Der Betrieb von Störsendern ist in Deutschland strikt verboten. Selbst der Besitz ist problematisch, vor allem aber der Einsatz zieht hohe Geldbußen nach sich. Die Bundesnetzagentur fahndet aktiv nach Jammern und ihren Quellen; bei Verstoß drohen bis zu 50.000 Euro Buße und Beschlagnahmung der Geräte

Woran merkt man, dass ein Jammer aktiv ist?

Ein Jammer ist heimtückisch, weil man ihn nicht sieht oder hört – man spürt nur die Auswirkungen:

  • GPS-Ausfall: Navigationsgeräte verlieren plötzlich das Signal, obwohl freier Himmel besteht. Auch Live-Tracker (z.B. am Fahrzeug) geben keine Positionsdaten mehr durch.
  • Kein Handyempfang: Ihr Smartphone zeigt "Kein Netz" oder bricht Telefonate ab, während andere Personen ein paar Straßen weiter normal Empfang haben.
  • Störung von Funkgeräten: Funkfernbedienungen (etwa für die Zentralverriegelung oder Garagentore) funktionieren in Ihrer direkten Nähe nicht, aber etwas entfernt wieder problemlos.

Solche Anzeichen können natürlich auch harmlosere Ursachen haben (Netzausfall, Defekt etc.). Doch die Kombination mehrerer Phänomene zur gleichen Zeit ist verdächtig. Beispielsweise berichten Fuhrparkbetreiber, dass Diebe beim Diebstahl gleichzeitig GPS- und Mobilfunk stören – das Flottenmanagement bemerkt dann, dass das Fahrzeug "verschwindet" (keine Daten mehr sendet).

Detektionsmöglichkeiten: Ein normaler Nutzer hat kaum Ausrüstung, um einen Jammer aufzuspüren. Spezielle Jammer-Detektoren sind am Markt, aber für Privatleute unüblich. Allerdings entwickeln einige Sicherheitsanbieter Anti-Jamming-Funktionen: Bestimmte GPS-Tracker können erkennen, wenn ihr Signal absichtlich gestört wird, und schlagen Alarm. So gibt es z.B. Alarmanlagen für Autos (wie die "WiPro III"), die bei einem Jammer-Angriff sofort einen lautstarken Alarm auslösen oder eine SMS an den Besitzer senden. Auch die Polizei verfügt über Peiltechnik, um aktive Störsender aufzuspüren, wenn auch die Lokalisierung im Feierabendverkehr sprichwörtlich die Suche nach der Nadel im Heuhaufen sein kann.

Worauf Sie bei der Suche nach Trackern im Auto besonders achten sollten, erfahren Sie hier: Wie Sie Ihr Auto auf GPS-Tracker und Abhörgeräte überprüfen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Was tun, wenn Jammer-Gefahr besteht?

Wenn Sie den Verdacht haben, jemand könnte in Ihrer Umgebung einen Jammer einsetzen (z.B. weil Ihr GPS-Tracker im Auto wiederholt zur gleichen Uhrzeit ausfällt oder Ihr Handy an bestimmten Orten nie Netz hat):

  • 1. Beobachten und Dokumentieren: Notieren Sie, wann und wo die Störungen auftreten. Vielleicht ist es immer an einem bestimmten Parkplatz oder auf einer bestimmten Strecke.
  • 2. Behörden informieren: Bei akuter Gefahr (z.B. Vermutung eines Diebstahls) zögern Sie nicht, die Polizei zu verständigen. Die Nutzung eines Störsenders ist strafrechtlich relevant. Die Bundesnetzagentur nimmt auch Hinweise auf Funkstörungen entgegen.
  • 3. Sicherheitsausstattung überdenken: Nutzen Sie für wertvolle Fahrzeuge Ortungssysteme mit Anti-Jamming-Funktion. Einige Premium-Tracker erkennen Jamming und wechseln z.B. auf andere Sensorik oder alarmieren auf anderem Weg. Auch ein redundantes System (z.B. ein versteckter zweiter Tracker oder ein mechanisches Diebstahlschutzsystem) kann hilfreich sein.
  • 4. Risikozonen meiden: Wenn bekannt ist, dass z.B. auf einem unbewachten Pendlerparkplatz gehäuft Autos aufgebrochen werden und Jammer zum Einsatz kommen, seien Sie dort besonders vorsichtig oder stellen Sie Ihr Fahrzeug anderweitig ab.

Fazit:

Störsender sind eine perfide Form der Sabotage, die Funktechnik gegen uns verwendet. Für Betroffene ist es schwer, den Einsatz eines Jammers sofort zu bemerken – man erkennt ihn oft erst an dem, was nicht passiert (nämlich dass kein Signal mehr da ist). 100% kann man sich nicht gegen Jammer schützen, aber Sensibilität hilft: Wenn Ihre elektronischen Schutzsysteme unerklärlich versagen, ziehen Sie die Möglichkeit eines Störsenders in Betracht. Im Zweifelsfall lieber Polizei und Experten einschalten, bevor ein Dieb seine Chance nutzt. Und tröstlich: Die meisten Gelegenheitstäter werden keinen Jammer aufwenden – dieser Aufwand deutet meist auf "hohe Kriminalenergie" hin. Umso wichtiger, hochwertige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit solche Angriffe gar nicht erst lohnenswert erscheinen.

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