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Mein Handy wird abgehört: Siri, Mikrofon und Faraday-Tasche

Lauscht das Smartphone ständig mit? So funktionieren Sprachassistenten, so sichern Sie Mikrofon-Berechtigungen – und so hilft (manchmal) eine Faraday-Tasche.

Veröffentlicht: 05.10.2025 Lesezeit: 6–8 Min.
Siri & Mikrofon: Privatsphäre am Smartphone

Lauscht mein Handy ständig?

Viele Nutzer fragen sich das – denn „Hallo Siri“ oder „Hey Google“ funktionieren jederzeit. Technisch steht das Mikrofon in Bereitschaft, damit das Gerät das Aktivierungswort erkennen kann. In der Praxis lauscht es jedoch lokal und passiv: Erst nach Keyword-Erkennung wird die Aufnahme aktiviert und weiterverarbeitet.

Wie Sprachassistenten technisch arbeiten

Moderne Telefone werten das Aktivierungswort zumeist lokal aus. Erst danach werden Audiodaten verarbeitet oder – je nach Anbieter und Einstellungen – an Server gesendet. Apple erklärt, dass Audiodaten erst nach erkannter Aktivierung übertragen werden und nicht zur Werbe-Profilerstellung genutzt werden. Unabhängige Leitfäden (z. B. Norton) erläutern die Unterschiede zwischen Standby-Erkennung und tatsächlicher Audioübertragung.

Risiken: Apps, Berechtigungen & Angriffe

Auch wenn Hersteller betonen, Gespräche nicht auszuwerten, bleibt ein Risiko durch schädliche Apps oder kompromittierte Geräte: Erteilen Sie einer App Mikrofon-Zugriff, kann sie Ton aufzeichnen – abhängig von OS-Schutzmechanismen und Rechtemanagement. Hinweise und Praxisbeispiele finden sich u. a. bei Norton und Swisscom.

Konkrete Schutzmaßnahmen

Assistenten entschärfen

  • Aktivierungswort deaktivieren: In den Einstellungen „Auf ‚Hey Siri‘ achten“ oder den Google Assistant ausschalten, wenn maximale Ruhe gewünscht ist.
  • Sichtbare Indikatoren beachten: iOS/Android zeigen Mikrofon-Nutzung an (Punkt/Indicator in der Statusleiste).

Berechtigungen & Apps

  • App-Rechte prüfen: Mikrofon/Kamera nur, wenn nötig. Unnötige Rechte entziehen.
  • Regelmäßige App-Hygiene: Deinstallieren, was nicht gebraucht wird. Updates einspielen.

Systemseitig absichern

  • OS- und Sicherheits-Updates zeitnah installieren.
  • Bildschirmsperre, 2FA für Konten, und kein Sideloading aus dubiosen Quellen.

Faraday-Tasche: Pro & Contra

Eine Faraday-Tasche schirmt das Telefon ab – Mobilfunk, WLAN, Bluetooth, GPS werden blockiert (my-gps.org). Das kann in Sonderfällen sinnvoll sein (Transport sensibler Geräte, Meeting-Regeln). Im Alltag ist das unpraktisch: Keine Anrufe/Nachrichten, keine Notfall-Erreichbarkeit. Meist genügt es, Assistenten zu deaktivieren und unnötige Mikrofon-Rechte zu entziehen.

Smartphone in einer Faraday-Schutztasche, die Funkverbindungen blockiert
Beispiel: Faraday-Schutztasche blockiert Funkverbindungen – für Spezialfälle geeignet.

Checkliste

  • „Hey Siri“/„Hey Google“ deaktivieren (wenn maximale Privatsphäre gewünscht).
  • App-Berechtigungen prüfen; Mikrofon nur für notwendige Apps.
  • OS & Apps aktuell halten; nur vertrauenswürdige Quellen.
  • Mikrofon-Indikator im Blick behalten.
  • Kein Sideloading aus unbekannten Stores.
  • Faraday-Tasche nur für Ausnahmefälle.

FAQ

Hört Siri permanent zu?

Technisch wartet das Gerät lokal auf das Aktivierungswort. Erst danach werden Audiodaten verarbeitet/übertragen. Details und Datenschutz-Hinweise finden Sie bei Apple.

Reicht es, Berechtigungen zu prüfen?

Das ist der wichtigste Schritt. Kombinieren Sie ihn mit deaktivierten Aktivierungswörtern, aktuellen Updates und gesunden App-Gewohnheiten (Deinstallationen, kein Sideloading).

Schützt Flugmodus wie eine Faraday-Tasche?

Der Flugmodus deaktiviert Funkverbindungen softwareseitig. Eine Faraday-Tasche blockiert physisch. Für den Alltag genügt der Flugmodus; Faraday ist für Spezialfälle.

Wann professionelle Hilfe?

Im Alltag gilt: Ihr Handy „lauscht“ technisch mit, doch überträgt Audio erst nach Aktivierung. Wenn Sie dennoch Abhör-Verdacht haben, ist eine professionelle Prüfung sinnvoll. Sicher-Check konzentriert sich auf physische Abhörgeräte; bei Bedarf empfehlen wir zusätzlich IT-Sicherheits-Expertise oder ein sauberes Neuaufsetzen des Telefons. Ihr erster Schritt: Einstellungen prüfen und unnötige Mikrofon-Zugriffe abschalten.

Hinweis: Dieser Leitfaden ersetzt keine individuelle Sicherheitsanalyse. Für sensible Fälle empfehlen wir eine kombinierte Prüfung (physische Suche nach Abhörtechnik + IT-Security-Check).

Haftungsausschluss:
Die Inhalte in unseren Blogartikeln spiegeln die persönliche Meinung der Autoren wider und dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken.
Trotz sorgfältiger Recherche übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen.

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