Artikel 39: Werde ich abgehört? Möglichkeiten und Hilfen
- Ein gedächtnisstarker Freund
- Wertvolle Daten & Interessenten
- Behörden & Hightech-Spionage (Pegasus)
- Misstrauen gegen Huawei – Hintergründe
- Hört das Smartphone mit?
- Sind bekannte Marken sicherer?
- Telemetrie: Android vs. iOS
- So schützen Sie sich
- Beratung & Forensik in Berlin-Brandenburg
- FAQ
- Kontakt & Termin
Ein treuer Begleiter – aber ein gedächtnistarker Freund
Smartphones sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Für die meisten von uns ist das Handy ein verlässlicher Freund und Helfer: Wir knipsen Fotos, chatten mit der Familie („Wann kommst du nach Hause?“), googeln Nachrichten und Produkte, checken den Kontostand per Banking-App, bezahlen die Miete online, schauen ein Katzenvideo auf YouTube und streamen Musik für den Weg zur Arbeit. Kaum jemand fühlt sich dabei wie James Bond im Spionage-Thriller – unsere Handynutzung wirkt banal und persönlich zugleich. Doch genau diese Alltagsdaten machen das Smartphone zu einem kleinen Spion in unserer Tasche. Es sammelt ständig Informationen über uns: wo wir sind, mit wem wir kommunizieren, welche Websites wir besuchen und vieles mehr. Aber wen sollte das interessieren?
Wertvolle Daten: Wer alles an unseren Handy-Infos interessiert ist
Auch wenn unser Leben unspektakulär erscheint, die Daten, die wir täglich mit dem Smartphone erzeugen, sind Gold wert – vor allem für Unternehmen. Tech-Konzerne wie Google, Apple oder Facebook verdienen Milliarden mit personalisierter Werbung. Dafür werden Nutzungsdaten ausgewertet: z.B. welche Apps wir nutzen, worüber wir schreiben, an welchen Orten wir uns aufhalten. So kann es passieren, dass man kurz nach einer WhatsApp-Nachricht über das Wandern prompt Werbung für Wanderstiefel im Browser sieht. Hier horcht niemand aktiv unsere Gespräche ab – stattdessen durchsuchen Algorithmen unsere Chats nach Stichworten, um passende Anzeigen zu schalten. Apropos Mithören: Immer wieder berichten Leute, ihnen sei nach einem Gespräch über ein bestimmtes Thema plötzlich passende Werbung am Handy erschienen – etwa nach dem privaten Plausch über Katzenfutter taucht eine Katzenfutter-Anzeige auf. Offiziell dementieren Google & Co., dass sie permanent das Mikro abhören; solche „Zufälle“ beruhen vermutlich darauf, dass unsere digitalen Spuren ohnehin vieles über unsere Interessen verraten. Dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl: Der Gedanke, dass das Telefon uns belauschen könnte, ist weit verbreitet.
Neben Firmen interessieren sich auch Behörden und Geheimdienste für Handy-Daten. In vielen Ländern (auch demokratischen) ist es üblich, dass Ermittlungsbehörden bei Verdacht auf schwere Straftaten das Telefon eines Verdächtigen überwachen – mit richterlicher Genehmigung sogar über den Telefonanbieter oder durch Geheimdienste. Ein drastisches Beispiel ist die Spionagesoftware Pegasus der israelischen Firma NSO: Sie konnte unbemerkt auf iPhones und Android-Geräten installiert werden und quasi alles ausspähen – von Nachrichten und Anrufen bis hin zu Passwörtern, Kamera und Mikrofon. Eingesetzt wurde Pegasus etwa, um Journalisten, Anwälte und Regimekritiker auszuhorchen. Durchschnittsbürger geraten zwar selten ins Visier solch aufwendiger Hightech-Spionage, doch es zeigt, dass Smartphones prinzipiell ein attraktives Angriffsziel sind. In autoritären Staaten werden Smartphones von Regierungen leider oft systematisch zur Überwachung der Bevölkerung missbraucht.
Behörden & Hightech-Spionage (Pegasus)
Ermittlungsbehörden können bei schweren Delikten mit richterlicher Anordnung Zugriff erhalten. Spektakulär sind Fälle wie die Spyware Pegasus, die unbemerkt Nachrichten, Passwörter, Kamera und Mikrofon kompromittieren konnte. Durchschnittsbürger geraten selten ins Visier solcher Werkzeuge – das Risiko zeigt jedoch die grundsätzliche Angreifbarkeit moderner Smartphones.
Misstrauen gegen Huawei: Was steckt dahinter?
Spätestens seit den Snowden-Enthüllungen wissen wir, dass weltweit viel spioniert wird – doch warum verbieten die USA ausgerechnet Huawei-Handys? Der chinesische Hersteller Huawei geriet ins Visier westlicher Regierungen, weil man enge Verbindungen zwischen Huawei und Chinas Regierung befürchtet. Die amerikanische FCC bezeichnete Huawei-Geräte 2022 als „inakzeptables Risiko für die nationale Sicherheit“ und untersagte Verkauf und Import. Die Warnung: Huawei könnte heimlich Spionage-Hardware oder Hintertüren einbauen, um Daten an Beijing zu funken oder Netze zu sabotieren. Beweisen konnte man solche Praktiken zwar nicht – der Chef des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erklärte, es habe bislang keine Hinweise auf Spionage durch Huawei-Technik gegeben. Dennoch gehen viele Länder auf Nummer sicher und schließen chinesische Anbieter vom 5G-Netzausbau aus. In den USA sind Huawei-Smartphones faktisch vom Markt verbannt.
Hört das Smartphone alles mit, was wir tippen oder sagen?
Die Vorstellung ist unheimlich: Tippt man eine Nachricht ins Handy, und der Hersteller liest alles mit? Normalerweise sind Tastatureingaben und Telefongespräche durch das Betriebssystem geschützt – Apple und Google können nicht einfach jeden Anschlag in Klartext mitlesen. Allerdings gab es Ausnahmen: 2011 flog eine Software namens Carrier IQ auf Millionen von Android-Geräten auf. Diese lief versteckt im Hintergrund und zeichnete beinahe alles auf, was Nutzer taten – jede gedrückte Taste, jede SMS, jede eingegebene URL. All diese Daten wurden heimlich an einen Server übermittelt. Erst die Enthüllungen eines IT-Experten brachten diesen Skandal ans Licht. Hersteller und Mobilfunkanbieter gerieten unter Druck und entfernten Carrier IQ schließlich. Ein anderes Beispiel ist die populäre Kurzvideo-App TikTok: Analysen fanden heraus, dass manche Versionen der App die Tastatureingaben ihrer Nutzer protokollierten. Solche Fälle sind zwar extrem, zeigen aber, dass prinzipiell sowohl vorinstallierte Software als auch Apps Unbefugtes mitlesen können. Daher ist es ratsam, auf Android-Geräten nur Apps aus vertrauenswürdigen Quellen zu installieren und dem Smartphone stets die neusten Sicherheitsupdates zu spendieren.
Auch im privaten Umfeld kommt Smartphone-Spionage vor: Eifersüchtige Partner oder misstrauische Arbeitgeber installieren bisweilen sogenannte Stalkerware auf dem Handy einer Zielperson. Das sind Spionage-Apps, die versteckt im Hintergrund laufen und das Telefon gezielt überwachen – zum Beispiel Standortverlauf, SMS und WhatsApp-Chats an den Überwacher senden oder das Mikrofon zur Live-Überwachung einschalten. Solche Machenschaften sind illegal und für Laien kaum von normalem Verhalten zu unterscheiden. Wenn Sie also den Verdacht haben, dass Ihr Smartphone ausspioniert wird, sollten Sie professionelle Hilfe in Erwägung ziehen. Solche Fälle sind zwar extrem, aber sie zeigen, dass Wachsamkeit geboten ist.
Sind bekannte Marken-Smartphones sicherer?
Westliche Hersteller wie Apple oder Samsung werben mit dem Thema Datenschutz – aber auch sie sammeln massenhaft Informationen über die Nutzer. Der Unterschied ist: Diese Daten wandern in der Regel „nur“ zu den unternehmenseigenen Servern und werden für Dienste und Werbung genutzt, nicht an fremde Staaten verkauft. Wir vertrauen quasi darauf, dass unsere Informationen in den Händen von „den Guten“ sind. Dabei ist die Abgrenzung manchmal schwer: Auch amerikanische Unternehmen müssen beispielsweise auf Behördenanfrage Kundendaten herausgeben (Stichwort Cloud Act). Und viele Apps von westlichen Firmen verarbeiten Dinge wie Kontakte, Standort oder Mikrofon, ohne dass wir es immer merken. Immerhin unterliegen diese Firmen Gesetzen und Kontrolle in Demokratien – in China hingegen könnte die Regierung jederzeit auf die Daten heimischer Tech-Konzerne zugreifen, ohne dass es jemand erfährt. Deshalb gelten Huawei & Co. als potenzielles Risiko, während man Apple/Google eher vertraut.
Eine Untersuchung von 2021 ergab allerdings, dass selbst bei deaktivierter „Analyse“-Option regelmäßig Telemetrie an die Konzerne fließt: Ein Google-Pixel-Smartphone sendete im Leerlauf ca. 1 MB Daten alle 12 Stunden an Google, während ein iPhone in derselben Zeit nur 52 KB an Apple sendete (therecord.media). Android-Geräte funken also erheblich mehr Hintergrunddaten – doch beide Systeme greifen zu, ohne dass der Nutzer viel davon merkt. (Google bestritt diese Zahlen zwar und erklärte, die Daten dienten der Systemwartung – dennoch zeigt der Vergleich, dass Smartphones ständig „nach Hause telefonieren“.)
Telemetrie: Android vs. iOS
Studien zeigen: Beide Systeme „telefonieren nach Hause“ – in unterschiedlichem Ausmaß. Android sendet im Leerlauf tendenziell mehr Telemetriedaten als iOS; Apple sendet weniger, aber ebenfalls regelmäßig. Für Nutzer heißt das: Bewusst konfigurieren, Diagnose-/Analyse-Schalter prüfen und Hintergrundberechtigungen begrenzen.
So schützen Sie sich
Wer kein Geheimagent ist, muss sein Smartphone zum Glück nicht in der Mikrowelle verstecken. Mit einigen Digitalhygiene-Maßnahmen lässt sich viel erreichen: Schauen Sie sich die App-Berechtigungen an und deaktivieren Sie Zugriffe, die eine App nicht braucht (warum will z.B. eine simple Taschenlampen-App Ihr Mikrofon nutzen?). Nutzen Sie sichere Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (z.B. Signal statt ungeschützter SMS) und vermeiden Sie es, allzu intime Dinge unverschlüsselt per Smartphone zu verbreiten. Wichtig ist auch, Software-Updates zügig zu installieren – diese schließen Sicherheitslücken, über die Angreifer sonst spionieren könnten. Wenn Sie sehr sensible Gespräche führen müssen (z.B. als Journalist oder Anwalt), können Sie das Handy auch einmal bewusst offline lassen und ein altes Handy mit herausnehmbarer Batterie verwenden. Das klingt unkomfortabel, bietet aber maximale Sicherheit: Ein ausgeschaltetes Gerät mit entfernter Batterie kann definitiv nicht heimlich mithören oder funken. In weniger drastischen Fällen reicht es aber, das Smartphone zeitweise ganz auszuschalten oder im Flugmodus zu belassen, wenn man ungestört und abhörsicher reden möchte.
Sollten Sie dennoch das Gefühl haben, Ihr Handy könnte kompromittiert sein – zum Beispiel weil es sich von selbst einschaltet oder unbekannte Apps auftauchen – stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite. Zwar liegt unser Schwerpunkt auf der Abhörsicherheit in Räumen und Fahrzeugen, doch wir kennen uns auch mit Smartphone-Forensik aus. Im Raum Berlin-Brandenburg können wir Ihr Handy auf Spyware überprüfen oder Sie zu sicheren Einstellungen beraten. Oft ist so ein Check günstiger und schneller erledigt, als man denkt!
- 🔒 App-Berechtigungen prüfen: Mikrofon, Kamera, Standort, Kontakte nur bei Bedarf freigeben. Deaktivieren, was eine App objektiv nicht braucht.
- 🧰 Sichere Messenger nutzen: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (z. B. Signal). Keine sensiblen Inhalte per unverschlüsselter SMS.
- ⬆️ Updates zeitnah installieren: OS & Apps aktuell halten, Sicherheitslücken schließen.
- 🧼 Digitalhygiene: Keine dubiosen APKs, nur offizielle Stores. Rechte regelmäßig auditieren.
- 📴 Offline/Flugmodus bei sensiblen Gesprächen: Für maximale Sicherheit ggf. Gerät ganz ausschalten; mit entnehmbarer Batterie ist heimliches Mithören technisch ausgeschlossen.
- 🛡️ Stalkerware-Check: Unbekannte Apps, Akku-/Daten-Anomalien, geänderte Admin-Rechte prüfen. Bei Verdacht Forensik veranlassen.
Zum Schluss sei gesagt: Das Smartphone bleibt ein fantastischer Helfer im Alltag – man sollte es nur bewusst und informiert nutzen. Mit ein paar einfachen Schutzmaßnahmen kann jeder dafür sorgen, dass das Handy ein Freund bleibt und kein heimlicher Spion – und das Risiko unbemerkter Mithörer wird minimiert.
Beratung & Forensik in Berlin-Brandenburg
Unser Schwerpunkt liegt auf Abhörschutz in Räumen & Fahrzeugen. Bei Smartphone-Verdacht unterstützen wir mit Einstellungen, Hinweisen zu sicheren Setups und – bei Bedarf – mit einer forensischen Erstprüfung auf auffällige Apps und Konfigurationen. Schnell, diskret, transparent.
FAQ
Hört mein Handy wirklich Gespräche ab, um Werbung zu zeigen?
Meist nicht. Personalisierte Werbung basiert in der Regel auf Nutzungsdaten (Suche, Apps, Orte). Der Eindruck von „Mithören“ entsteht oft durch präzise Profilbildung – nicht durch ständiges Mikrofon-Abhören.
Wie erkenne ich Stalkerware?
Unbekannte Admin-Apps, ungewöhnliche Akku-/Datenlast, deaktivierte Sicherheitsfeatures, neue Profil-/MDM-Einträge. Im Zweifel professionelle Prüfung beauftragen.
Ist Huawei per se unsicher?
Die Bewertung ist politisch und technisch umstritten. Viele Länder beschränken Huawei präventiv; belastbare, öffentlich überprüfbare Beweise sind jedoch rar. Entscheidend sind Updates, App-Hygiene und Rechte – unabhängig vom Hersteller.
Welche schnellen Schutzschritte lohnen sich sofort?
Berechtigungen entrümpeln, Zwei-Faktor aktivieren, Updates einspielen, ungenutzte Apps löschen, sichere Messenger nutzen, Standortfreigabe nur punktuell erlauben.
Kontakt & Termin
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