Artikel 32: GPS-Überwachung von Autos – Was ist erlaubt?
Einleitung
Das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Als ständiger Helfer und Begleiter verbindet es uns, navigiert durch Berlin, hält Kontakte und Erinnerungen fest. Doch in den falschen Händen kann unser liebster Technikfreund zum Spion werden. Gerade in der digital vernetzten Region Berlin-Brandenburg, wo viele innovative Start-ups und politische Akteure aktiv sind, lohnt ein Blick darauf, wie Smartphones unsere Privatsphäre preisgeben. Dieser Beitrag zeigt, welche Daten moderne Handys über uns verraten, warum manche Geräte (z.B. von Huawei) in Verruf geraten sind, wie Angreifer Smartphones als Abhörwanze nutzen können – und gibt Tipps, wie Sie sich schützen.
Wie Smartphones alles mitlauschen (können)
Ein modernes Smartphone gleicht einem Schweizer Taschenmesser der Kommunikation: Telefon, Messenger, Kamera, Navigation, Fitness-Tracker und mehr in einem. Damit gehen allerdings Unmengen an persönlichen Daten einher, die das Gerät ständig sammelt – oft ohne, dass wir es merken. Schon im Normalbetrieb „funkt“ ein durchschnittliches Handy sehr häufig nach Hause: Untersuchungen zeigten, dass sowohl Android- als auch Apple-Geräte im Leerlauf alle paar Minuten Daten an die Hersteller-Server senden. Selbst wenn wir das Smartphone nicht aktiv benutzen, werden also Informationen übertragen – etwa Gerätedaten, Standort-Indikatoren oder Nutzungsverhalten. So kann theoretisch ein Bewegungsprofil entstehen, auch wenn die Ortungsdienste abgeschaltet sind.
Hinzu kommen die Apps, die wir installieren: Viele verlangen weitreichende Berechtigungen (Standort, Mikrofon, Kontakte), die nicht immer notwendig sind. Ein einfaches Spiel oder eine Taschenlampen-App hat beispielsweise kaum legitimen Grund, Ihre GPS-Position oder Nachrichten mitzulesen – und doch geben viele Nutzer diese Rechte unbedacht frei. Daraus ergibt sich ein Datenschatz, der Werbefirmen, Datenhändlern und leider auch Kriminellen Einblicke in unser Leben erlaubt. In Berlin werden z.B. standortbasierte Dienste intensiv genutzt (Carsharing, Lieferdienste etc.), was einerseits Komfort bringt, andererseits aber auch die Spur unserer Wege digital aufzeichnet.
Smartphone als Wanze: Neben dem „legalen“ Datensammeln durch Konzerne besteht die Gefahr, dass jemand Ihr Handy gezielt in ein Abhörgerät verwandelt. Dazu muss nicht einmal jemand physisch Ihr Telefon in der Hand haben – Schadsoftware reicht. Berüchtigt ist etwa die Pegasus-Spyware der NSO Group, die Sicherheitslücken ausnutzt und sich unbemerkt auf iPhones und Android-Telefonen einnistet. Sie kann Kamera und Mikrofon aktivieren, Chats auslesen und Standort senden – alles ohne Wissen des Besitzers. Klingt nach Agententhriller, ist aber real: 2023 wurde bekannt, dass das iPhone einer exilierten russischen Journalistin während ihres Aufenthalts in Berlin mit Pegasus infiziert wurde. Wer dahinter steckte, blieb unklar – doch der Fall zeigt, dass selbst in Deutschland hochprofessionelle Spähangriffe auf Handys stattfinden können.
Huawei, Xiaomi & Co: Warum einige Geräte misstraut werden
In den letzten Jahren gerieten besonders Smartphones chinesischer Hersteller wie Huawei oder Xiaomi in die Kritik. Der Vorwurf: Sie könnten als Trojanisches Pferd dienen und Daten an fremde Stellen übermitteln. Beweise dafür sind rar und umstritten – dennoch sorgen Berichte und Regierungsmaßnahmen für Verunsicherung. So hat etwa die US-Regierung aus Sorge vor eingebauten Hintertüren die Produkte von Huawei aus dem 5G-Netz verbannt (zeit.de). In Deutschland ließ das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestimmte Modelle untersuchen, nachdem eine Behörde in Litauen Erstaunliches fand: Xiaomi-Smartphones enthielten eine versteckte Zensurfunktion, die aus der Ferne aktiviert werden könnte. Bestimmte Begriffe und Inhalte ließen sich damit blockieren oder filtern. Zwar war diese Funktion in Europa offenbar deaktiviert, aber allein die Möglichkeit alarmierte die Behörden. Gleichzeitig wurden auch Huawei-Geräte geprüft – der Verdacht: vorinstallierte Spyware im Systemcode.
Huawei und Xiaomi bestritten die Vorwürfe umgehend. Dennoch halten manche Sicherheitsexperten ein Risiko für plausibel. Ein deutscher F-Secure-Experte kommentierte, er halte es für wahrscheinlich, dass chinesische Stellen Möglichkeiten haben, auf im Land produzierte Smartphones zuzugreifen. Solche Maßnahmen würden sich zwar vor allem gegen gezielte Personengruppen richten – etwa Politiker, Journalisten oder Wirtschaftsbosse – doch allein die Vorstellung verunsichert viele Nutzer. Man fragt sich: „Spioniert mein Handy mich aus, ohne dass ich etwas merke?“
Wichtig zu wissen: Die breite Masse der Nutzer ist kaum Ziel staatlicher Spionage. Wer allerdings in sensiblen Positionen arbeitet (z.B. Regierungsbeamte in Berlin, Menschenrechtsaktivisten etc.), sollte bei der Gerätewahl genau hinschauen. Die Bundesregierung selbst verzichtet präventiv darauf, dienstlich Smartphones chinesischer Fabrikation einzusetzen. Für Normalnutzer sind eher die indirekten Risiken relevant: Beispielsweise tauchen auf dem europäischen Markt immer wieder günstige Smartphones auf, die bereits mit Schadsoftware infiziert sind. Oft sind das keine großen Marken, sondern No-Name-Geräte oder Importware von dubiosen Händlern. Mal ist eine manipulierte Android-Version installiert, mal sendet eine System-App unerkannt Daten nach China. Hier ist Vorsicht geboten: Was zu schön (sprich billig) ist, um wahr zu sein, hat womöglich einen Haken.
- Risikogruppe: Personen in exponierten Rollen (Politik, Medien, Wirtschaft) sollten die Gerätewahl und Sicherheitskonfiguration besonders sorgfältig treffen.
- Breite Masse: Achtung vor No-Name-Importen, modifizierten Android-Versionen und unbekannten App-Stores.
Trügerische Sicherheit: Helfen alte Tastenhandys?
Angesichts all dieser Gefahren liebäugeln manche mit einem radikalen Schritt: Zurück zum alten Nokia-Knochen, einem „dummen“ Handy ohne Apps und Internet. Tatsächlich sind klassische Handys in mancher Hinsicht weniger auskunftsfreudig – sie sammeln keine Fitnessdaten, haben keinen permanenten Internetstrom. Aber komplett sicher ist man damit keineswegs. Auch ein einfaches GSM-Mobiltelefon lässt sich orten, nämlich über die Funkzellen des Netzbetreibers. Zudem sind Telefonate und SMS bei alten Geräten wenig bis gar nicht verschlüsselt. Mit relativ einfacher Technik (Stichwort IMSI-Catcher) können versierte Angreifer Handygespräche abhören oder SMS mitlesen, ohne dass der Nutzer es merkt. Die Abhörskandale der Vergangenheit – man denke an das Ausspähen der Handygespräche von Politikern – betrafen oft klassische Mobiltelefone.
Ein weiterer Punkt: Wer bewusst auf Smartphone-Funktionen verzichtet, weicht potenzielle Spione vielleicht nur auf andere Mittel aus. So könnte jemand, der Sie überwachen will, statt eines Trojaners im Handy eben ein GPS-Trackinggerät im Auto verstecken oder eine Wanze in Ihrer Wohnung platzieren. Einfach gesagt: Nur auf Technik zu verzichten ist keine Garantie für Privatsphäre. Die bessere Strategie ist, moderne Technik sicher zu nutzen.
Digitale Privatsphäre stärken – unsere Tipps
Es gibt zum Glück eine Reihe von Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Smartphone gegen die häufigsten Spionagegefahren wappnen können:
- 💎Updates und Sicherheitspatches:Halten Sie das Betriebssystem Ihres Handys stets aktuell. Sicherheitslücken werden so geschlossen, bevor Späh-Software sie ausnutzen kann.
- 💎App-Berechtigungen prüfen: Gehen Sie in die Einstellungen und schauen Sie, welche App auf Kamera, Mikrofon, Standort etc. zugreift. Entziehen Sie unnötige Berechtigungen. Installieren Sie nur Apps aus offiziellen Quellen (Google Play Store, Apple App Store) und achten Sie auf Bewertungen.
- 💎 Vorsicht bei unbekannten Geräten und Links: Öffnen Sie keine dubiosen Links, die per SMS/WhatsApp ankommen – darüber schleusen Angreifer gerne Trojaner ein. Schließen Sie Ihr Smartphone nicht an fremde Computer oder USB-Sticks an (Stichwort Juice Jacking). In Berlin gab es z.B. Fälle, in denen auf großen Events manipulierte Ladestationen eingesetzt wurden.
- 💎 Sichere Kommunikation: Für vertrauliche Gespräche nutzen Sie bevorzugt Ende-zu-Ende-verschlüsselte Messenger wie Signal oder Threema. Vermeiden Sie unverschlüsselte SMS für sensible Inhalte. Telefonate können abgehört werden; wirklich abhörsichere Telefonie bieten spezialisierte Apps oder Telefonate über Messenger (VoIP) mit starker Verschlüsselung.
- 💎Geräte-Hygiene: Verwenden Sie ein starkes Entsperrpasswort oder Biometrics (Fingerabdruck/Gesicht), damit im Falle eines Diebstahls niemand auf Ihre Daten zugreifen kann. Aktivieren Sie die Gerätesperre, die nach falschen PIN-Eingaben das Gerät löscht, wenn verfügbar. Und: Schauen Sie ruhig ab und an, ob sich unbekannte Apps oder Icons auf Ihrem Handy befinden – das könnte ein Hinweis auf Spyware sein.
- 💎Geräteschutz: Starker Entsperrcode/Biometrie; „Find my…“ aktivieren; bei Diebstahl Remote-Löschung.
- 💎 Hardware-Abschirmung: In besonders heiklen Situationen (z.B. vertrauliche Meetings) legen manche ihr Smartphone bewusst beiseite, entfernen den Akku (soweit möglich) oder nutzen spezielle Faraday-Taschen, die Funkverbindungen blockieren. Das muss im Alltag nicht sein, aber im Hinterkopf haben kann man es.
- 💎Selbstcheck: Auf unbekannte Apps, Akku-Drain, Hitze ohne Last achten – mögliche Spyware-Indikatoren.
Berlin-Brandenburg: Wachsam in der digitalen Hauptstadt
Unsere Region ist hochdigitalisiert – vom E-Government im Berliner Senat bis zur Smart-Home-Villa im Grunewald. Das heißt aber auch: Hier lohnt es sich für potenzielle Angreifer besonders, digitale Spuren abzugreifen. In Berlin gibt es eine lebendige Hackerszene, aber auch engagierte Datenschützer (z.B. den Chaos Computer Club), die immer wieder auf Gefahren hinweisen. Nutzen Sie dieses Know-how! Die Berliner Datenschutzbeauftragte veröffentlicht regelmäßig Hinweise, wie man sich schützen kann. Schulen und Medien in Brandenburg greifen das Thema ebenfalls auf, um Bürger zu sensibilisieren.
Letztlich gilt: Ein gesundes Maß an Misstrauen ist bei der Smartphone-Nutzung angebracht – ohne in Panik zu verfallen. Die meisten Menschen in Berlin-Brandenburg werden nie Opfer eines Spionage-Angriffs auf ihr Handy. Aber aufgeklärte Nutzer handeln vorsichtiger: Man überlegt zweimal, bevor man Standortzugriff gewährt, und man erkennt schneller, wenn das Handy sich seltsam verhält (z.B. Akku ungewöhnlich schnell leer, Gerät wird heiß ohne Grund – mögliche Indizien für laufende Spy-Apps).
Fazit: Smartphone ja, aber smart genutzt
Smartphones sind fantastisches Werkzeug – wir sollten sie nicht verteufeln. Doch man muss sich bewusst sein: Helfer und Begleiter können zum Spion werden, wenn man sie unbedarft lässt. Ziehen Sie Parallelen zum echten Leben: Sie würden Ihre Wohnungstür nicht sperrangelweit offen stehen lassen. Genauso sollten Sie die „digitalen Türen“ Ihres Handys sichern. Mit etwas Wissen und wenigen Handgriffen lässt sich das Risiko drastisch senken.
Sicher-Check unterstützt Sie gerne dabei, Ihre Privatsphäre zu schützen. Neben der physischen Überprüfung von Räumen und Fahrzeugen beraten wir auch zur digitalen Sicherheit. Gemeinsam finden wir heraus, ob Ihr Verdacht begründet ist, und zeigen Lösungen auf – von sicheren Geräteeinstellungen bis zur professionellen Überprüfung auf Spyware.
Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Smartphone zur Wanze wird – Jetzt unverbindliche Beratung bei Sicher-Check anfordern!
FAQ
Kann mein Handy ohne mein Zutun mithören?
Regelbetrieb nicht – aber Spyware kann Mikrofon/Kamera missbrauchen. Gegenmittel: Updates, restriktive Berechtigungen, nur seriöse Apps, ggf. professionelle Prüfung.
Ist ein iPhone sicherer als Android?
Beide Systeme haben Stärken/Schwächen. Entscheidend sind Updates, App-Quelle und Einstellungen. Android-Ökosystem ist fragmentierter; iOS sendet tendenziell weniger Telemetrie, aber kein System ist „unknackbar“.
Hilft eine Faraday-Tasche wirklich?
Ja, sie blockiert Funk (Mobilfunk, WLAN, BT, GPS-Empfang). Für den Alltag übertrieben, für sensible Meetings ein pragmatisches Extra.
Soll ich auf ein Tastenhandy wechseln?
Nur bedingt sinnvoll: Weniger Daten, aber andere Risiken (Ortung, schwache Verschlüsselung). Besser: Smartphone sicher konfigurieren.
Kontakt & Beratung
Sicher-Check (Berlin & Brandenburg): Beratung zur digitalen Sicherheit, Geräteeinstellungen, Prüfung auf Spyware – diskret, schnell, transparent. Jetzt Kontakt aufnehmen oder per WhatsApp schreiben.

Artikel 59: GPS-Tracker im Auto finden – Schutz vor heimlicher Ortung